Noch sieht der Garten grau und kahl aus. Aber die ersten Vorboten der herannahenden Frühjahrssaison lassen nicht mehr lange auf sich warten. Nach der kalten und dunklen Jahreszeit benötigt der Garten eine Wiederbelebungskur. Bevor die Temperaturen langsam aber stetig steigen und die Pflanzen zum Treiben anregen, sollten Rasen, Beete, Sträucher und Gehölze vorbereitet werden. Einen genauen Termin für den Startschuss gibt es dabei allerdings nicht. Wenn im März noch Schnee liegt, muss man abwarten, wenn im Februar kein Schnee und keine längere Frostperiode mehr absehbar sind, kann man schon beginnen, die ersten Vorbereitungen zu erledigen.
Der Rasen
Zunächst sollten Laubreste des vergangenen Herbstes sowie grober Filz entfernt werden. Ob der Rasen vor dem Düngen noch gekalkt werden muss, ergibt ein Teststreifen, mit dem man den pH-Wert ermitteln kann. Liegt er unter 5,5, sollte gleichmäßig Kalk, etwa 150 Gramm pro Quadratmeter, aufgetragen werden. Liegt der pH-Wert über 8,5, was in der Praxis nicht häufig auftritt, sollte man sich für einen sauren Dünger entscheiden. Etwa drei Wochen, nachdem der Rasen gekalkt wurde, kann gedüngt werden. Einen genauen Zeitpunkt dafür gibt es nicht. Als Indikator gilt häufig der Vorfrühling, zum Beispiel, wenn die Forsythien mit dem Blühen beginnen. Wenn die Halmlänge mehr als sechs Zentimeter aufweist, sollte man vor dem Düngen den Rasen mähen. Etwa zwei Wochen später hat der Dünger die Grünfläche soweit wiederbelebt, dass mit dem Vertikutieren begonnen werden kann. Dabei gilt, dass die Messer nicht in den Boden eindringen, sondern lediglich die oberste Schicht aufreißen sollten. Die entstehenden Abfälle werden im Anschluss entfernt.
Obstgehölze
Bis spätestens April sollte der Schnitt außer bei der Süßkirsche beendet sein, will man verhindern, dass der Baum nicht richtig austreibt und später weniger Früchte tragen wird. Zudem sollte der Schnitt nicht bei frostigen Temperaturen stattfinden, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Zunächst wird das abgestorbene Holz entfernt. Auch Äste, die steil nach oben oder quer wachsen und damit andere Äste behindern, gilt es zu beseitigen. Da Obst an jungen Hölzern eine bessere Qualität hat, sollten alte Äste entfernt werden, um das Wachstum neuer anzuregen. Flankierend dazu kann man die Baumspitzen auslichten, damit die unteren Bereiche des Baumes mehr Sonnenlicht bekommen. Im Zweifelsfall sollte man lieber zu viel als zu wenig abschneiden. Denn wenn die Äste nicht ausreichend zurückgestutzt werden, wachsen sie nicht richtig nach und bleiben verkümmert. Mindestens ein Drittel der Triebe kann abgeschnitten werden. Als Werkzeuge eignen sich eine kleine und eine große Astschere sowie eine Handbaumsäge. Nachdem der Baumschnitt beendet ist, benötigt das Gehölz noch Starthilfe in Form von Dünger. Dabei wird häufig ein organischer Volldünger verwendet.
Gemüsebeete und Kräuter
Je nach Temperatur erfolgt Anfang April der erste Spatenstich im Außenbeet. Der Boden wird aufgelockert und gedüngt, um die Pflanzen auf die beginnende Saison vorzubereiten. Die Beete sollten gründlich gejätet werden, die letzten Reste vom Wintergemüse wie zum Beispiel Rosenkohl müssen entfernt werden. Je nach Wetterlage beginnt dann Mitte April die Pflanzzeit. Robuste Gemüsesorten wie Kohlrabi oder Möhren können bereits gesetzt werden. Aber auch für einige Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Zu Beginn der Pflanzzeit sollte dabei auch auf ausreichende Bewässerung geachtet und Unkraut regelmäßig entfernt werden. Wässern und mulchen ist wie bei allen übrigen Gartenarbeiten auch oder gerade bei Nutzpflanzen eine der wichtigsten Aufgaben.
Kübelpflanzen
Die meist sensiblen Gewächse benötigen nach der Winterpause besondere Pflege. Bevor die Pflanzen wieder ins Freie dürfen, steht der Verjüngungsschnitt an, bei dem alte Triebe zurückgeschnitten werden. Anders als Obstgehölze sollten Kübelpflanzen aber nur wenig beschnitten werden. Eine der wichtigsten Maßnahmen zum Auftakt der Gartensaison ist das Umtopfen. Mit frischer Erde ausgestattet und in einem in der Größe angepassten Gefäß, können die Pflanzen optimal gedeihen. Dabei gilt es zu beachten, dass beim Umtopfen keine Staunässe, beispielsweise durch ein Verstopfen des Abzugslochs, entsteht. Schließlich werden Kübelpflanzen als Vorbereitung auf die Freiluftzeit gedüngt.