Kaum ist es auf dem Konto, da ist in vielen Haushalten bereits ein Großteil des Gehalts wieder ausgegeben. Der Grund dafür: steigende Mieten und Nebenkosten, die das Wohnen immer teurer machen – ganz besonders in gefragten Großstadtlagen. Durchschnittlich ein Drittel ihres Einkommens geben die Bundesbürger für Miete und Nebenkosten aus, deutlich mehr als noch vor wenigen Jahren. „Die Ausgaben für das Wohnen werden häufig zum Kostentreiber bei den festen Ausgaben“, bestätigt Korina Dörr, Leiterin des Beratungsdienstes Geld und Haushalt. Berufsstarter oder Familien mit geringem Einkommen sind von der Entwicklung noch stärker betroffen: Teils geht bereits die Hälfte der Einnahmen nur für das Wohnen drauf.
Ausgaben fürs Wohnen einplanen
Vor der Unterzeichnung des Mietvertrags sollte man deshalb die Höhe der Miete mit Hilfe des örtlichen Mietspiegels überprüfen. Er ist bei vielen Städten und Gemeinden sowie Mieter- und Vermieterverbänden erhältlich und informiert über die durchschnittlichen ortsüblichen Vergleichsmieten im frei finanzierten Wohnungsbau. Neu seit Mitte 2015 ist die sogenannte Mietpreisbremse: In Ballungsgebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt können die Bundesländer entsprechende Vorgaben treffen. Dann dürfen Mieten maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Ausgenommen von dieser Regelung sind Neubauten.
Insbesondere die sogenannte zweite Miete ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen – besonders die Ausgaben für Wärme, Warmwasser und Strom. Nach Berechnungen des Deutschen Mieterbundes müssen Mieter für die Nebenkosten durchschnittlich 2,19 Euro pro Quadratmeter und Monat einplanen. Umso wichtiger ist es, bei der Entscheidung für eine neue Mietwohnung auf die energetische Effizienz des Gebäudes und die zu erwartenden Heizkosten zu achten – so lässt sich schon im Vorfeld manche kostspielige Überraschung vermeiden.
Welche Wohnung kann ich mir leisten?
Um den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten und den eigenen finanziellen Spielraum zu kennen, lohnt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen. Transparente Finanzen schaffen mehr Sicherheit bei der Entscheidung, welche Wohnung man sich leisten kann. Der Web-Budgetplaner etwa macht die private Finanzplanung besonders einfach. Im ersten Schritt werden die eigenen Einnahmen sowie feste Ausgaben wie Miete, Nebenkosten, Energie- und Telefonkosten einmalig erfasst.
Damit kann man ermitteln, wie viel Geld jeden Monat für veränderliche Ausgaben zur Verfügung steht – diese Summe lässt sich aktiv steuern. „Wer schwarz auf weiß nachverfolgen kann, wo das Geld bleibt, kann Einsparpotenziale erkennen, damit im nächsten Monat mehr Geld übrig bleibt“, empfiehlt Korina Dörr. Um den Web-Budgetplaner kostenfrei zu nutzen, ist eine einmalige, anonyme Registrierung notwendig. Damit kann man einen datensicheren Zugang anlegen und sofort nach der Bestätigung per E-Mail loslegen. Unter www.geld-und-haushalt.de/online-planer gibt es mehr Informationen.