Gärtnern in der Stadt: Kräuter und Gemüse aus dem Balkonkasten
Großstadt und Landwirtschaft – das scheint zunächst ein Widerspruch zu sein. Dennoch liegt das sogenannte Urban Gardening voll im Trend. Dabei werden kleinste Flächen auf Dächern und Balkonen genutzt, um Obst, Kräuter und Gemüse anzubauen. Immer mehr Stadtbewohner möchten auf diese Möglichkeit nicht verzichten. In etwas größerem Stil – etwa auf leerstehenden Grundstücken – nennt man den grünen Trend auch „Urban Farming“. Hier sind oft Nachbarschaftskollektive am gemeinsamen Jät- und Erntewerk.
Vieles gedeiht auch im Kleinen
Besonders häufig werden beim Gärtnern in der Stadt Gewürzkräuter und Tomaten angebaut, da diese mit wenig Platz auskommen. Doch es gibt noch zahlreiche andere Obst- und Gemüsesorten, die sich mit Kübeln oder Blumenkästen zufriedengeben, etwa Beerenbüsche (am besten auf dem Stämmchen), Erdbeeren und auch Paprika. Sogar Kartoffeln kann man erfolgreich im Miniformat züchten. Dazu in einen hohen Pflanzkübel erst zehn Zentimeter Kies und darauf etwa 15 Zentimeter Erde geben. Mehrere Saatkartoffeln einsetzen, wobei die Keimlinge nach oben zeigen müssen. Dann Erde darüber und gut gießen. Sind die Keimblätter etwa eine Handbreit hoch, bedeckt man sie bis auf die Spitzen mit Blumenerde und macht so immer weiter, bis das Pflanzgefäß voll ist. Dann kann man nach etwa einem Vierteljahr mehrere Lagen Erdäpfel ernten. Eins sollte man beim Gärtnern auf kleinen Flächen und in Töpfen immer beachten: Neben Wasser und Licht brauchen die Pflanzen auch ausreichend Düngemittel, da die Nährstoffvorräte in der relativ kleinen Menge Erde begrenzt sind.
Geeignete Kräuter für das Gärtnern in der Stadt
Die robuste Minze, der kräftige Rosmarin, Dill, Basilikum und Salbei eignen sich bei den Kräutern besonders gut für den Balkonkasten. Das Gute daran: Bei selbst gezogenen Pflanzen hat man von der Saat bis zum Ernten alles selbst in der Hand und weiß genau, wie die Nahrungsmittel angebaut wurden – verlässliche Qualität also. Wem das Ackern auf dem Balkon jedoch zu mühsam ist oder wer gern noch etwas dazukaufen möchte, der findet sichere Produkte auch im Supermarkt. Das blaue Zeichen des QS-Prüfsystems zum Beispiel garantiert ein durchgehendes Kontrollmanagement vom Anbau bis zum Verkauf. Über die Kontrollen im Einzelnen informiert die von der EU geförderte Kampagne „QS-live. Initiative Qualitätssicherung“ (www.qs-live.de). Sowohl für selbst angebautes als auch für gekauftes Obst und Gemüse gilt aber: Nach der Ernte ist weiterhin Sorgfalt bei Lagerung und Verarbeitung nötig, damit Frische und wertvolle Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Vitamine schonen
Um die Vitamine von Kräutern, Gemüse und Obst zu schonen, sollte alles so frisch wie möglich verarbeitet werden. Im Zweifel lieber etwas einfrieren, als es zu lange liegen zu lassen, denn Tiefkühlen erhält die Inhaltsstoffe ebenfalls recht gut. Damit wasserlösliche Vitamine nicht weggespült werden, alles eher kurz, aber gründlich unter Fließwasser abspülen. Nur dünn schälen, schadhafte Stellen jedoch großflächig entfernen. Dünstet man dann das Gemüse in wenig Wasser, so dass es knackig bleibt, so wird man für das Gärtnern in der Stadt reich belohnt: mit gesundem, frischem Genuss.