Ein Duftgarten verwöhnt die Sinne vom Frühjahr bis zum Herbst
Der Duft von frisch gemähtem Gras und blühenden Rosen liegt in der Luft – der Sommer wird begleitet von einer Fülle von Wohlgerüchen, welche die Sinne verwöhnen. Wer selbst einen Garten hat, kann schon mit einem kleinen Stückchen Grün eine Fülle solcher Erfahrungen machen.
Augen schließen, tief einatmen und genießen
„Wenn Kräuter, Duft- und Heilpflanzen im Garten wachsen, sollte man einfach die Augen schließen, tief einatmen und genießen“, weiß Daniel Rühlemann, der im niedersächsischen Horstedt eine Kräutergärtnerei betreibt. Rühlemann empfiehlt, für die Pflanzen einen erhöhten Platz einzurichten, damit die Düfte in Nasenhöhe ankommen. „Dazu eignen sich zum Beispiel Kübel auf einer Empore und Hochbeete oder man entscheidet sich für Kletterpflanzen wie die Mondwinde, die garantiert die Metergrenze überschreiten.“ Ihre riesigen, weißen Blüten würden sich zwar erst in der Dämmerung öffnen, aber in lauen Sommernächten verströmten sie einen betörenden Duft. Doch selbst wenn nicht alles in Riechhöhe platziert werden kann, gibt es genügend duftende Pflanzen, die ohnehin meterweite Duftwolken aussenden. „Eine davon ist der Gaudich, eine kleine, kriechende, ganz flache Staude mit einer Vielzahl kleiner, hellblauer Blüten, die den ganzen Sommer über ihr fruchtiges Bukett abgibt“, erklärt Gartenexperte Rühlemann.
Duftende Kletterpflanzen wie die Mondwinde blühen erst in der Dämmerung auf und lassen in lauen Sommernächten einen betörenden Duft verströmen.
Foto: djd/Rühlemann’s Kräuter und Duftpflanzen
Die kleinen zartblauen Blüten des Gaudich geben den ganzen Sommer über ihr fruchtiges Bukett ab.
Foto: djd/Rühlemann’s Kräuter und Duftpflanzen
Blatt- oder Blütendufter?
Der Pflanzenfachmann unterscheidet zwischen Blatt- und Blütenduftern: „Blattdufter wie etwa die Ringelblume geben ihren Duft meist erst bei Berührung ab“. Doch es gebe auch Ausnahmen wie die Zitronenduftgeranie „Lemon Fancy“, die ihr köstliches Zitronenaroma im intensiven Sonnenschein ganz von alleine frei gibt. Zu den Blütenduftern zählt neben der Rose auch der Bauernjasmin, der gerne wegen seiner robusten Natur gepflanzt wird. „Beim Kauf sollte man auf verlässlich duftende Pflanzen wie zum Bespiel die Sorte „Erectus“ achten“, so Rühlemann. Ihre weiße Blütenpracht duftet im Juni weit wahrnehmbar. Weitere Blatt- und Blütendufter finden sich im Online-Shop unter www.kraeuter-und-duftpflanzen.de.
Blattdufter wie die Ringelblume geben ihren Duft erst bei Berührung ab.
Foto: djd/Rühlemann’s Kräuter und Duftpflanzen
Heil- oder Duftpflanze?
„Ob ein Gewächs eine Heil- oder Duftpflanze ist, ist oftmals schwer zu entscheiden“, weiß Rühlemann: „Denn die ätherischen Öle, die den Duft ausmachen, können gleichzeitig auch heilsam wirken“. So kämen winterharte Sorten der magenfreundlichen Minze oder der beruhigenden Melisse jedes Jahr aufs Neue bei den ersten warmen Sonnenstrahlen aus der Erde. Ihre aromatischen Blätter könne man von März bis November im Garten ernten. „Getrocknete Blätter, wie sie in Teebeuteln angeboten werden, sind nichts im Vergleich zu frischer Minze oder Melisse“, weiß der Kräuterfachmann.
Frische Minze ist gar nicht mit den getrockneten Blättern etwa in Teebeuteln zu vergleichen.
Foto: djd/Rühlemann’s Kräuter und Duftpflanzen