Weniger ist oft mehr. Dennoch taucht gerade bei Solaranlagen immer wieder die Frage auf, welche Versicherung man braucht. Neben Personen- und Sachschäden können sogar Ertragsausfälle, besondere Gefahren sowie die Montage versichert werden. Solaranlagen erfüllen ihren Beitrag zum Klimaschutz nur dann, wenn sie störungsfrei funktionieren. Die Anlagen sind während ihrer Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Spezielle Versicherungen bieten entsprechenden Schutz. Es gibt heutzutage für absolut alles eine Versicherung, sei es auch
noch so unnötig. Doch auch Solaranlagen sollten versichert werden. Dabei gibt es verschiedene Versicherungen, die je nach örtlichen Gegebenheiten und dem Verhältnis von Investitionssumme zur erforderlichen Wirtschaftlichkeit durchaus Sinn machen.
Haftpflicht
Eine Haftpflichtversicherung sollte, wie überall sonst auch, eigentlich zum Pflichtprogramm gehören. Denn man weiß nie, was passieren kann und ist mit einer Haftpflichtversicherung für die Solaranlage fürs Erste gut bedient. Personen- und Sachschäden sind damit abgedeckt – wie bei jeder anderen Haftpflicht eben auch.
Ertragsausfallversicherung
Ist eine Ertragsausfallversicherung sinnvoll? Meistens ja. Denn wenn wirklich etwas passiert, was die Solaranlage zum Stillstand bringt und die Einspeisevergütung dadurch wegfällt, dann springt diese ein. Das kann alle möglichen Ursachen haben, vom defekten Solarmodul über Brand oder Hagelschäden bis hin zu mutwilliger Zerstörung – kurz: allgegenwärtige Gefahren. Im Falle eines Ausfalls der Solaranlage muss man also nicht um den Ertrag fürchten und kann weiter den Wirtschaftlichkeitsplan verfolgen, den man für sich errechnet hat.
Allerdings verlangt diese Versicherung wie so oft eine Selbstbeteiligung. Diese schlägt sich in Form eines verzögerten Einspringens der Versicherung nieder. Meistens handelt es sich dabei um ein oder zwei Tage ab Beginn des Ausfalls, in der die Versicherung nicht für die entstehenden Unkosten aufkommt.
Allgefahrenversicherung
Diese Versicherung ist je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Die Versicherungssummen und die abgedeckten Schäden variieren. Grundsätzlich ist diese Versicherung aber eine interessante Option, wenn man in einem Gefahrengebiet lebt, wobei sie dann natürlich auch deutlich teurer ausfällt. Die Allgefahrenversicherung bezieht sich auf die verschiedenen Bauteile. Nicht nur die Module, sondern auch das Montagesystem, der Wechselrichter, der Zähler und die Verkabelung sind abgesichert. Die Schäden die abgedeckt sind, sind hauptsächlich unvorhersehbare Schäden bzw. Schäden, die man nicht beeinflussen kann, beispielsweise Naturkatastrophen. Blitzschlag, Regen, Hagel oder Tierbisse sind hier zu nennen. Auch Fahrlässigkeit, Bedienungsfehler, Vandalismus, Raub oder Einbruch können abgedeckt werden, müssen aber nicht. Das ist dann letztendlich den einzelnen Versicherungspolicen zu entnehmen.
Montageversicherung
Die Montageversicherung ist auf Seiten des Betreibers eher weniger bekannt und ist für ihn eigentlich auch nur dann wichtig, wenn es den Betreiber selbst betrifft, das heißt, wenn dieser die Anlage teils oder ganz selbstständig montiert hat. Das besondere dabei ist, dass die Komponenten sogar auf dem Transportweg versichert sind.
Versicherungen bieten Sicherheit. Jedoch sollte immer genau geprüft werden, was man wie versichert, den oft kommt es vor, dass Dinge doppelt versichert oder überhaupt nicht in der Versicherungspolice aufgeführt sind. Sollte es dann einmal zu einem Zwischenfall kommen, steht der Betreiber vor einem Problem. Es sollte abgewägt werden, ob sich die Versicherung lohnt, und nicht die Wirtschaftlichkeit negativ beeinflusst.
Quellennachweis: HEADLINE Themendienst