Immer mehr Haushaltsgeräte, elektronische Ausrüstungen oder Antriebstechniken sind im Haushalt zu finden – von der Kaffeemaschine über TV- und Entertainmentsysteme bis zu Rollladenantrieben und anderen Smarthome-Systemen. Alle benötigen für ihren Betrieb elektrische Energie. Elektroinstallationen, die schon in die Jahre gekommen sind, können diesen Bedarf oft nicht mehr voll und ganz bedienen. Werden die Leitungen überlastet, weil zu viele unterschiedliche Funktionen angeschlossen sind, kann es zu Schäden und im schlimmsten Fall sogar zu Bränden kommen. Gefährdet sind vor allem Installationen, die noch nicht mit einem FI-Schalter abgesichert sind, der heute zur Pflichtausstattung gehört. Wer ein neues Haus baut oder ein älteres modernisieren will, der sollte daher auch der Elektroplanung genügend Aufmerksamkeit widmen.
RAL-Ausstattungsklassen helfen bei der Planung
Orientierung und Hilfe bei der Elektroplanung geben die RAL Ausstattungswerte. Mehr Informationen dazu gibt es beispielsweise bei der Initiative Elektro+ (elektro-plus.com). Ausstattungsklassen von einem bis drei Sternen bieten eine gute Grundorientierung darüber, wieviele Steckdosen, Lichtauslässe und andere Verbindungen man für den persönlichen Bedarf benötigt. Mit dem niedrigsten Ausstattungswert mit einem Stern lassen sich gerade noch die heutigen Grundbedürfnisse abdecken; er entspricht dem Minimalstandard nach DIN 18015-2.
Sicher mit Kupfer: Zukunftssichere Elektroleitungen im Haus
Kupfer ist das einzige Material für Elektroleitungen im Haus, das den Normen für sogenannte Endstromkreise gerecht wird. Nicht ohne Grund: Zum einen besitzt Kupfer eine gute Biegefähigkeit und ist daher sehr langlebig und zuverlässig in seiner Funktion. Zum anderen ist der elektrische Widerstand des roten Metalls besonders niedrig, so dass Verluste in den Leitungen sehr gering gehalten werden. Die Verbindung von Kupferleitungen durch Löten oder Schrauben ist sehr einfach und sicher. Nicht zuletzt sind Kupferinstallationen nicht teuer. Bei rund drei Prozent der Gesamtkosten für den Neubau eines Einfamilienhauses liegen die Kosten für eine Elektroinstallation bei Ausstattungsklasse 1.
Für die Zwei-Sterne-Ausstattung müssen etwa vier Prozent der Gesamtkosten einkalkuliert werden, für die Drei-Sterne-Ausstattung nur 4,9 Prozent. Bedenkt man, dass die elektrische Installation in der Regel 30 Jahre und mehr genutzt werden soll, dann fallen die Zusatzkosten für einen besseren Standard vergleichsweise gering aus. Hat man dagegen gespart und muss später Leitungen unter Putz nachverlegen, dann fallen die Kosten wesentlich höher aus – oder man ärgert sich für lange Zeit über Notlösungen wie Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckdosen.
Elektroleitungen für jeden Einsatzzweck
Fest in der Wand verlegte Leitungen besitzen in der Regel einen massiven Kern aus Kupfer. Aluminiumleitungen sind hier nach europäischen Normen nicht zulässig. Die Stärke der Leitungen richtet sich danach, wie hoch der maximale Durchfluss von Strom jeweils ausfallen soll. Leitungen mit festem Kupferkern besitzen in der Regel einen Leitungsquerschnitt von 1,5 bis 16 Quadratmillimetern (mm²). Im Einfamilienhaus zu finden sind vor allem die kleinen Querschnitte um 1,5 mm² für Leitungen, die mit 16 Ampere gesichert sind. Für stärkere Leistungen, etwa zur Versorgung des E-Herds kommen Querschnitte von 2,5 mm² zum Einsatz.
Für Haushaltsgeräte, die bewegt werden können, sogenannte „ortsveränderliche Verbraucher“, müssen die Elektroleitungen flexibel ausgelegt sein. Zum Einsatz kommen hier Litzen, bei denen viele dünne Kupferdrähte, vom Fachmann auch „Seelen“ genannt, in einer Isolation zusammen eingefasst sind. Die Litzen sind gegenüber Kabeln mit festem Kupferkern deutlich besser gegen Bruch geschützt, wenn sie öfter bewegt werden. Daher sind die Litzen auch das Material der Wahl für Verlängerungskabel.